“Wandering Position” Yukinori Yanagi, einer der begabtesten jungen japanischen Künstler, wurde 1959 in Fukuoka, Japan geboren. 1988 ging er in die Vereinigten Staaten, um an der Yale University zu studieren; nun hat er je ein Atelier in Saitama, Japan und New York, USA. In Ost und West zuhause, sondiert er in seinem Werk nach Systemen und Symbolen ideologischer Absichten, seien sie persönlicher, nationaler oder wirtschaftlicher Art. Invasion, Migration und das Verhältnis zwischen seinem Selbst und der Gesellschaft sind immerwiederkehrende Themen seiner Arbeiten.
In seiner zweiten Einzelausstellung in der arsFutura Galerie kreiert Yukinori Yanagi eine Installation betitelt “Wandering Position” (Standort in Bewegung). In dieser Arbeit zieht der Künstler direkt auf dem Boden, auf einer geräumigen viereckigen Fläche den Gang einer Ameise mit roter Kreide nach. Wo die Ameise hingeht, folgt des Künstlers Hand. Das Ergebnis sind fein gezeichnete, gewundene Zitterlinien in Farbe. Der Akt der Entstehung dieser Zeichnungen ist aufgezeichnet und wird auf einem Videogerät den Besuchern gezeigt.
Yanagi erläutert: !Unsere Umgebung kann als Anhäufung von Grenzen gesehen werden. Obschon Grenzen als klare Unterteilungen der physischen Welt dienen können, wirken sie auch als imaginäre Grenzlinien zwischen sozialen oder gesellschaftlichen Strukturen. Wenn zwei fremde Elemente grenzüberschreitend aufeinanderstossen, kommt die Umgebung zum Vibrieren. Dabei wird Energie verbraucht, und gleichzeitig wird Energie erzeugt.
Yanagi hat plastische Installationen produziert und dazu ungewöhnliche Materialien verwendet, inkl. gewobene Teppiche, Neon und Photographien. Er ist bestens bekannt für seine Ameisen-Farmen in Form von Landesflaggen, mit welchen er 1993 anlässig der Venice Biennale international Aufsehen erregte. Seither hat er immer wieder umfassend ausgestellt, in Japan und 1995 in USA im Guggenheim Museum, inkl. “Scream Against the Sky: Japanese art since 1945” (Schrei zum Himmel: japanische Kunst seit 1945).