Die fünf farbigen Fotos zeigen so unterschiedlich Inhalte wie weidende Kühe auf einer Wiese oder ein kleines Mädchen vor einer Küchenkombination. Stefan Banz hat die Fotos für den Galerieraum so inszeniert, dass zunächst nur schwer Querverbindungen entstehen können. Es sind Querformate, 150 mal225 cm gross, zwei Tageslichtaufnahmen und drei Blitzlichtfotos. Alle lösen Begriffe und Empfindungen des Fremdseins aus, wirken gleichzeitig auf zwei Ebenen. Sie sind dadurch von starker Präsenz.Aussergewöhnliches ist auf den Bildern von Stefan Banz nicht festgehalten, ob es sich um Innenräume oder, neuerdings, um Landschaften handelt. Vielmehr ist der gewöhnliche Alltag in Schnappschüssen interpretiert, denn es sind keine Abbilder sonder Abdrücke einer persönlichen Sichtweise, die zugleich allgemeine und damit vieldeutige Bilder zulassen, weil sie Kippmomente einfangen. Der Gesichtsausdruck des kleinen Mädchens in der Küche ist nicht durchschaubar, der Schärfebereich liegt auch nicht auf seinem Gesicht, das eigentlich Blickfang ist. Der Schärfenbereich liegt überhaupt nie auf dem “Wesentlichen”; der Blick des Fotografen scheint selbst auf der Suche. Nicht die grasenden Kühe, sondern das Geäst von Bäumen im Vordergrund, nicht das nackt hingestreckte Kind, sondern die fast wasserfreie Badewanne treten scharf hervor. Dies verstärkt noch den Eindruck der Fremdheit, die absurde Ausstrahlung. Das Wirkliche wirkt in Banz` Bildern künstlich. Die Menschen neben den farbigen Autos in der Föhnstimmung am Zürichsee, die wattigen Wolken am knatschblauen Himmel, alles wirkt komponiert, gestellt. Dabei sind es eindfache Blicke in eine fremde, merkwürdige Welt, keine voyeuristischen – das wäre unsere persönliche Sache. Die Bilder von Stefan Banz lassen weiten Spielraum für Assoziationen auf gesellschaftlich-kultureller, künstlerischer wie psychologischer Ebene. Zugleich ergibt sich immer eine Distanz zu den Betrachtenden, die durch das spiegelnde Glas im tiefen Rahmen noch verstärkt wird.