NORM: Real Intentions, Fake Occurrences

NORM:

‘Real Intentions, Fake Occurrences’

28. März – 17. Mai 2025

Die Freuden und Leiden eines Altgaleristen oder wie ich lernte meinen Namen zu lieben.

Nicola. Eigentlich ein Frauenname. Nicola, das bin ich – ein Mann. Bis ich achtzehn Jahre alt war wurde ich als ‚Fräulein‘ angeschrieben, ab meinem 18. Lebensjahr dann als ‚Frau‘. Seit nunmehr 36 Jahren bin ich Galerist und werde überwiegend als Frau verwechselt. Wenn man mich am Telefon erreicht, möchte man mit ‚Frau von Senger‘ sprechen. Bei automatischen Adresskorrekturprogrammen von grossen Firmen, werde ich jedes Mal wieder von Mann zur Frau. Ganz so schlimm und demütigend, wie bei Johnny Cashs «A Boy Named Sue» oder «Gerd»von Bernadette La Hengst ist es dann doch nicht. Wie auch immer, man wird geboren, erhält einen Namen, den man ein Leben lang trägt – ob man ihn mag oder nicht.

Als ich etwa sechs oder sieben Jahre alt war und gerade lesen und schreiben lernte, war mein erstes Wort, das ich schrieb, mein eigener Name. Es war ein intensiver Drang, meine Existenz zu bestätigen. Später, in meiner Sturm-und-Drang-Phase, sprühte ich in der tiefen Nacht meinen Namen als Graffiti-Tag an die Häuserwand, um nicht nur mein Dasein zu bestätigen, sondern auch mein Revier zu markieren.

Bereits vor rund 35.000 Jahren hinterließen die Menschen der Steinzeit ihre Spuren in Höhlen, oft in Form von Handabdrücken. Diese wurden wie ein Stempel oder eine Schablone verwendet: Ein Abdruck der Hand wurde entweder direkt auf die Wand gedrückt oder ihre Umrisse wurden gemalt, um ein bleibendes Zeichen ihrer Präsenz zu setzen. Es war eine persönliche Markierung, eine Art „Ich war hier“, die zugleich die Signatur des Künstlers darstellt, der diese eindrucksvolle Höhlenkunst erschuf.

Um Dich von anderen abzuheben, verleihst Du Deinem Namen eine besondere Bedeutung. Dies erreichst Du, indem Du Deinen Namen in ein einzigartiges Logo verwandelst – ein persönliches Signet, das Du stets bei Dir trägst und dass Dir eine unverwechselbare Identität verleiht. Dein Logo wird zu Deinem Markenzeichen, Deinem Symbol, Deinem Siegel, das Dich tagtäglich begleitet und Deine Individualität unterstreicht.
 Als ich 1992 arsFutura gründete, war ich mit dem Logo der Galerie nie wirklich zufrieden. Mit der Umwandlung in die Galerie Nicola von Senger im Jahr 2005 wurde die Entwicklung eines neuen, passenden Erscheinungsbildes und Logos zu einer der ersten und wichtigsten Aufgaben.
Durch Zufall oder glückliche Fügung lernte ich damals Dimitri Bruni und Manuel Krebs, die Gründer von Norm, kennen. Das aussergewöhnliche war, dass NORM meine Person und Identität sofort erkannten und ein Logo entwarfen, welches besser und treffender nicht hätte sein könnten.

Der filigrane Schnörkel im «o» meines Vornamens spiegelt meine Identität auf einzigartige Weise wider. Seitdem habe ich begonnen, meinen Namen in einem völlig neuen Licht zu sehen und ihn mit einer neuen Wertschätzung und Stolz zu tragen. Ich lernte meinen Namen zu lieben.

NORM wurde 1999 in Zürich von Dimitri Bruni und Manuel Krebs gegründet und 2005 ergänzt durch Ludovic Varone. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit ist Buch und Schriftgestaltung, zu ihren Auftraggebern gehören Louvre, Moma, Tate Modern und… Galerie Nicola von Senger. 
Die von Ihnen publizierte Buchreihe (bestehend aus ‘Norm: Introduction’, 2000 – ‘Norm: The Things’, 2002 – ‘Norm: Dimension of Two’, 2019) schlossen sie 2020 ab, mit der Einzelausstellung ‘It’s not complicated’ im Museum für Gestaltung Zürich. 
Ihre Ausstellung in der Galerie Nicola von Senger ‘Real Intentions, Fake Occurrences’ nimmt diesen Faden wieder auf. 
Diese Ausstellung ist Norm gewidmet, und dafür gibt es gleich zwei besondere Anlässe: Sie ist die hundertste Ausstellung, die Norm gestaltet hat, und seit genau 20 Jahren begleitet Norm die Galerie mit dem Logo und dem gesamten Erscheinungsbild. Ein herzliches Dankeschön an Norm – auf weitere 20 Jahre und mindestens 100 Ausstellungen!

Nicola von Senger

Für weitere Information und Bildmaterial wenden Sie sich bitte an: info@nicolavonsenger.com


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‘Real Intentions, Fake Occurrences’

28 March – 17 May 2025

The joys and sorrows of an old gallerist, or how I learned to love my name.

Nicola. Actually a woman’s name. Nicola, that’s me – a man. Until I was eighteen years old, I was written to as ‘miss’, then as ‘mrs’ from the age of 18. I have been a gallery owner for 36 years now and am mostly mistaken for a woman. If you reach me on the phone, you want to talk to ‘Mrs von Senger’. With automatic address correction programs from large companies, I turn from man to woman every time. It’s not quite as bad and humiliating as Johnny Cash’s “A Boy Named Sue” or “Gerd” by Bernadette La Hengst. Anyway, you are born, you get a name that you carry for a lifetime – whether you like it or not.

When I was about six or seven years old and just learning to read and write, the first word I wrote was my own name. It was an intense urge to confirm my existence. Later, in my ‘Sturm und Drang’ phase, I sprayed my name on the wall of the house in the deep night as a graffiti tag, not only to confirm my existence, but also to mark my territory.

Around 35,000 years ago, the people of the Stone Age left their traces in caves, often in the form of handprints. These were used like a stamp or a stencil: an imprint of the hand was either pressed directly onto the wall or its outlines were painted to make a lasting mark of its presence. It was a personal mark, a kind of “I was here”, which is also the signature of the artist who created this impressive cave art.

To stand out from others, you give your name a special meaning. You can do this by turning your name into a unique logo – a personal signet that you always carry with you and that gives you an unmistakable identity. Your logo will become your trademark, your symbol, your seal that accompanies you every day and underlines your individuality. 
When I founded arsFutura in 1992, I was never really satisfied with the gallery’s logo. With the transformation into Galerie Nicola von Senger in 2005, the development of a new, suitable appearance and logo became one of the first and most important tasks.
By chance or lucky coincidence, I met Dimitri Bruni and Manuel Krebs, the founders of Norm. The extraordinary thing was that NORM immediately recognized my person and identity and designed a logo that could not have been better and more apt.

The filigree flourish in the “o” of my first name reflects my identity in a unique way. Since then, I have begun to see my name in a completely new light and to wear it with a new appreciation and pride. I learned to love my name.

NORM was founded in Zurich in 1999 by Dimitri Bruni and Manuel Krebs and supplemented in 2005 by Ludovic Varone. The focus of her work is book and type design, and her clients include the Louvre, Moma, Tate Modern and… Galerie Nicola von Senger. 
They concluded the book series they published (consisting of ‘Norm: Introduction’, 2000 – ‘Norm: The Things’, 2002 – ‘Norm: Dimension of Two’, 2019) in 2020, with the solo exhibition ‘It’s not complicated’ at the Museum für Gestaltung Zürich. Her exhibition at Galerie Nicola von Senger, ‘Real Intentions, Fake Occurrences’, takes up this thread again. 
This exhibition is dedicated to Norm, and there are two special occasions for it: It is the hundredth exhibition that Norm has designed, and for exactly 20 years, Norm has accompanied the gallery with the logo and the overall appearance. A big thank you to Norm – here’s to another 20 years and at least 100 exhibitions!

Nicola von Senger

For further information and images, please contact: info@nicolavonsenger.com





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