18h15

SIMON SENN

18h15


Die Galerie Nicola von Senger freut sich, zum dritten Mal die Arbeiten des jungen Schweizer Künstlers Simon Senn präsentieren zu können.

Sechzehn Menschen umringen zwei nackte Individuen und haben die Aufgabe, so viele Fotos der zwei Protagonisten wie möglich zu schiessen. Diese Aktion wird nach fünf Minuten beendet. 720 Fotos sind entstanden, eine Auswahl von 150 Bilder werden in der Galerie Nicola von Senger zu sehen sein.

Nackt und entblösst, den Fotografen als Beute vorgeworfen, gefangen im Stroboskop des Blitzlichtgewitters, das gnadenlos auf sie einschiesst, versuchen sie dem Blick des Betrachters zu entkommen. Die Reaktion auf diese Fülle von aufdringlichen Fotos und die Überbelichtung des eigenen Körpers, ruft verschiedene Verhaltungsweisen und Gefühlsemotionen hervor.

Während die Kamera gnadenlos diese Ekstase einfängt und für immer festfriert, erlaubt uns diese Aktion unsere eigenen Wünsche zu befriedigen, konsumieren und in das private Leben fremder Menschen einzudringen. Paradoxerweise erfüllt diese Aktion unsere Sehnsucht nach der Zuschaustellung des Privaten. Fotografie ist in diesem Fall ein gemeinschaftliches Spiel – die Schausteller vollziehen ihren Akt, während der Betrachter sich zwangsweise in der Rolle des Voyeurs wiederfindet.

Den fotografierten Protagonisten wird die Kontrolle am eigenen Bild entzogen. Sie können die Wahrnehmung der Betrachter nicht beeinflussen. Fragmente der fotografierten Person gehen verloren, sie sind nicht mehr sich selbst und Teile ihrer Individualität und Einzigartigkeit werden ihnen entzogen.


SIMON SENN

18h15


Galerie Nicola von Senger is pleased to present the third exhibition by the young Swiss artist Simon Senn.

Two nude individuals are surrounded by sixteen people which are directed to take as many pictures of them as possible. The action concludes after five minutes. 720 pictures are taken, from which 150 are selected to be featured at Galerie Nicola von Senger.

Stripped bare, treated as prey for a pack of photographers, and literally trapped by the flashes, allowing them no relief, they try to escape the onlookers gaze. In response to the abundance of intrusive images and overexposure of the body, various behaviours and emotions are aroused.

As the camera captures merciless the ecstasy, it freezes the image forever, allowing us to fulfill our desire to see, consume and enter into other people’s private lives. Paradoxically, it also satisfies our need to be seen. Photography is a collaborative game – the photographed performs, while the observer is subjected to the gaze and has no option but to succumb to it.

Being photographed removes the control and portrayal of the individuals own image, therefore they cannot influence how onlookers perceive them. There are fragments of the photographed individual that are lost; they are no longer themselves and parts of their individuality and uniqueness are stripped from them.


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